Die ersten drei Wochen eines Schwarmes
Der Schwarm beginnt sofort Waben zu bauen. Das macht er aber nur ca.
drei Wochen lang. Diese Zeit ist von entscheidender Bedeutung für die Zukunft
des Bienenvolkes! Er baut nur gut, wenn es einen kontinuierlichen
Futterstrom gibt.
Wenn das Wetter über mehrere Tage sehr nass oder sehr kalt ist, können die
Bienen nicht ausfliegen und nichts sammeln. Daher ist es gut, in den ersten 3-4
Wochen die Bienen zu füttern, um sicherzustellen, dass gut gebaut wird. Sie
können eine flüssige Zuckerlösung füttern oder speziellen Futterteig.
Als Anfänger sollte man einen Schwarm grundsätzlich füttern. Wenn man in den
ersten Wochen überflüssig füttert, ist das nicht schlimm. Wenn die Bienen aber
einen schlechten Start haben, kann man das nachträglich nur schwer wieder
ausgleichen.
Flüssig füttern:
Mischen Sie eine Zuckerlösung (1 Gewichtsteil Wasser, 1 Teil Zucker) an und
geben Sie 1-2 Liter einmal pro Woche. Die Zuckerlösung wird in einem offenen
Behälter in den hinteren Raum gestellt und bis ans Trennschied gerückt. Damit
die Bienen nicht in der Zuckerlösung ertrinken, können wir z.B.
Weinkorken-Scheiben mit in den Behälter geben.
Fütterung mit Sirup:
Alternative zum Zuckerwasser. Dazu muss man ihn mit einem Drittel Wasser
verdünnen.
Futterteig:
Futterteig
gewährleistet eine kontinuierliche
Versorgung. Der
Schwarm legt damit aber kaum Vorräte an
– und wird auch nicht zum Wabenbau animiert..
Varroabehandlung: Noch bevor der Schwarm die ersten Mittelwände ausgebaut und die junge Brut verdeckelt wird, ist eine Behandlung gegen Varroamilben möglich und erforderlich.
Behandlung von Schwärmen mit Milchsäure:
Eine Methode der Behandlung gegen die Varroamilbe ist das Besprühen mit
Milchsäure. Milchsäure ist ebenfalls wie Ameisen- und Oxalsäure eine organische
Säure, die im Stoffwechsel natürlich vorkommt.
Die volle Wirksamkeit erreicht Milchsäure nur in brutfreien Völkern. Die
Ansäuerung erreicht nur die Milben auf den Arbeiterinnen. Im routinemäßigen
Einsatz ist das Verfahren sehr aufwendig, da jede Wabe gezogen und beidseitig
besprüht werden muss. Dazu sollte die Außentemperatur so hoch sein, dass es
nicht zum Auskühlen der Völker kommt.
Anwendung:
Zugelassen ist in Deutschland eine 15%ige Lösung von Milchsäure vom
Reinheitsgrad ad us. vet. (zur Anwendung in der Tiermedizin) in Wasser. Alle
Waben, mit auf denen Bienen sitzen, werden gezogen und beidseitig mit der
Milchsäurelösung besprüht. Alle Bienen müssen vollständig benetzt sein. Man
rechnet bei Vollwaben mit 8 ml pro Wabenseite.
Die Anwendung sollte im Abstand von ein paar Tagen wiederholt werden. Bei
Ablegern kann das Besprühen bei jeder Kontrolle vorbeugend erfolgen. Eine
mehrfache Behandlung schädigt die Bienen nicht.
Wartezeit für Honig-Gewinnung: Null Tage
Bitte beachten, dass bestimmte Qualitätsanforderungen für
Honig nur einen begrenzten Säuregehalt und keine Geschmacks- oder
Geruchabweichungen zulassen. Es wird daher empfohlen, die Behandlung von
Wirtschaftsvölkern ohne aufgesetzte Honigräume durchzuführen oder die Behandlung
nach der Honigernte auszuführen. Nicht auf Waben sprühen, die für die
Honigproduktion im laufenden Jahr verwendet werden.
Art und Dauer der Anwendung:
Die Behandlung besteht aus zweimaligem, im Abstand von ca. 3 Tagen
wiederholtem Aufsprühen von Milchsäure direkt auf die mit Bienen besetzte Wabe.
Dosierung:
Oxalsäure sprühen – so gehts
Bei der Sprühbehandlung mit Oxalsäure ist Vorsicht geboten: Imker müssen
unbedingt säurefeste Handschuhe, eine Schutzbrille und eine Schutzmaske
tragen. Vorgeschrieben ist eine FFP2-Maske, empfohlen wird aber eine
FFP3-Maske. Außerdem sollte man einen Eimer mit Wasser zum raschen Abspülen
von Säurespritzern auf der Kleidung oder Haut bereitstellen.
Für die Sprühbehandlung wird die 275-g-Flasche von Oxuvar 5,7 % mit 200 ml
Wasser aufgefüllt und geschüttelt.
Auf Temperatur achten: Die Außentemperatur muss
für die Sprühbehandlung mindestens 8°C
betragen, damit abfallende oder abfliegende Bienen zurückgelangen
können.
Die Tageszeit ist weniger entscheidend, allerdings sitzen die Bienen bei höheren
Temperaturen am frühen
Nachmittag lockerer.
Die Sprühmenge je Pumpstoß bestimmen, indem man mit dem Sprüher in
einen Messbecher sprüht.
Sich selbst schützen: Brille, Handschuhe und Atemmaske.
Sprühflüssigkeit nach Gebrauchsanweisung
bereitstellen.
Richtig mischen: Die 275-g-Flasche mit 250 ml und die 1000-g-Flasche
mit 900 ml Trinkwasser auffüllen.
Flaschen mit der verdünnten Flüssigkeit in ein Gefäß mit warmem
Wasser stellen.
Für die Sprühbehandlung mit Oxalsäure muss man als erstes
eine nicht mit Bienen besetzte Randwabe entnehmen, um eine Lücke zu
schaffen. Dann können die Waben nach oben entnommen werden, ohne dass die
Bienen abrollen. Vorsicht: Nur stärkere Völker vertragen das
Auseinanderreißen der Wintertraube.
Die mit Bienen besetzten
Wabenseiten mit der in der Gebrauchsanweisung vorgeschriebenen Menge
besprühen. Die Wabe im Winkel von 45 °
halten, um den Eintrag in die Zellen zu minimieren. Dies ist besonders bei
eventuell noch vorhandener offener Brut wichtig.
Jeweils 0,3 ml/dm² voll besetzte Wabenseite und maximal 80 ml pro Volk anwenden (Dosierungsbeispiele siehe Tabelle)
Wenn über dem Volk gesprüht wird, saugfähiges Papier
(Zeitung, Haushaltstuch) darunterlegen, damit nicht zu viel Flüssigkeit in
das Volk gelangt.
Alle Bienen besprühen, Bienen an Kastenwand und Boden nicht vergessen!
Bodenschieber zur Varroakontrolle mit Öl-Einlage versehen.
Die Wirkung kann drei Wochen anhalten.
Zweite Behandlung im Sommer? Wenn innerhalb von zwei Wochen nach der Behandlung noch sehr viele Milben fallen (mehr als 500 Milben), wird nach zwei Wochen eine zweite Behandlung empfohlen.